Es ist wieder Fasching! Wie, das dauert noch ein bisschen? Mitnichten! Es gibt das ganze Jahr über irgendwo einen Fasching, der Zehntausende Menschen, sprich: Touristen anzieht. Eben ging in der spanischen Stadt Buñol die Tomatina zu Ende. 22 000 Menschen bewarfen sich mit Tomaten. Auf Fotos sind Australier und halb nackte Japanerinnen zu sehen, die im Tomatenmatsch versinken und dabei sehr glücklich aussehen. Weil der Andrang so groß war, hat die Stadt die Tomatina privatisiert, zehn Euro ließen sich die Gäste aus aller Welt die Schweinsgaudi kosten. Überhaupt beschmeißen sich die Menschen gern. Das aus Indien importierte Holi-Festival fand diesen Sommer in gefühlt jeder deutschen Stadt statt, für 27,99 Euro konnte man sich mit Farbbeuteln (fünf inklusive) bewerfen. Und in Ivrea im Piemont fliegen im Karneval bald wieder Tonnen fauler Orangen. Da geht es beim Münchner Fasching, der hier Oktoberfest heißt, ja fast schon gesittet zu. Kein Eintrittsgeld, uniforme Verkleidung, gemeinsames Grölen. Gut, ein paar Bierkrüge fliegen auf Köpfe, aber die sind nicht der Rede wert.